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The
following German text is about the "fall and rise" of a civil servant
who had to leave Bonn and move to Berlin, Germany's new capital, because of
his inappropriate behaviour
towards a female colleague. Der
folgende Text entstand im Dezember 1997, nachdem die Arbeiten für das
englischsprachige Buch Apprecihated World
abgeschlossen waren. Am 30. November 1998 wurde der Text von Radio Bonn/
Rhein-Sieg im Rahmen des Bürgerfunks gesendet. |
Allmorgendlich ging Hermann Hiller
entlang der Präsidentenvilla
zufrieden, glücklich und recht froh
zu seinem Bonner Dienstbüro.
Dort schien er äußerst konzentriert
und sein Verhalten sublimiert.
Er kannte weder Stress noch Sorgen
und fühlte sich im Amt geborgen.
Nach außen wirkte er sehr nüchtern,
jedoch auf Frauen eher schüchtern.
Im Dienst, da half ihm eine Dame,
und Ines Quirlich war ihr Name.
Das Fräulein Quirlich war sehr tüchtig
und von zu Haus aus brav und züchtig.
Wenn sie umherging im Büro,
studierte Hermann ihren Po.
Daheim hat er auch ungezäumt
von diesem Fräulein nachts geträumt:
da war dies brennende Verlangen,
das Herz der Ines zu erlangen.
. . .
Am nächsten Tag vor Dienstbeginn
kam es dem Hermann in den Sinn,
dass sein Versagen daran lag,
dass Fräulein Quirlich Blumen mag,
und kurzerhand erstand er lose
für Ines eine rote Rose.
Bewaffnet mit der Liebespflanze,
ging er bei ihr dann gleich aufs Ganze.
Er faselte von Einsamkeit,
und das es leichter sei zu zweit.
Und als er klagte ihr sein Leid,
verhakte sich in ihrem Kleid
ein kleiner Dorn der roten Rose,
ein größerer noch in seiner Hose.
Herr Hiller riet nun aus dem Lot,
erst wurd’ er blass und dann knallrot.
Verzweifelt und recht ungewandt,
ergriff er zitternd ihre Hand,
denn dieser Frau war er ergeben
und lange schon galt ihr sein Streben.
Doch der Beamte Hermann Hiller
war letztlich doch nicht so ein
stiller,
galanter liebenswerter Herr.
Er wollte offensichtlich mehr.
Mit leichtem und bestimmtem Druck
und einem noch viel stärkren Ruck
zog er das Fräulein zu sich hin;
und dieses war erst der Beginn
von alledem, was folgen sollte,
und dem, was er von Ines wollte.
. . .
Er schrie sie an, ganz ungehemmt:
„Sei
nicht so prüde und verklemmt!“
Dies schien die Lage zu verschlimmern,
denn Ines fing an laut zu wimmern.
Ein Vorgesetzter trat herein,
befreite sie aus ihrer Pein.
Gescheitert war sein Liebesspiel,
jetzt blieb ihm nur noch das Exil.
Verbittert nahm er seine Sachen -
denn ihm war wirklich nicht zum Lachen
-
und mit dem letzten Rest Benzin
erreichte er die Stadt Berlin.
. . .
Vergessen war der Bonner Frust
an diesem Ort der Sinnenlust.
. . .
„Du
kleine Stadt am Rhein gib acht,
Veröffentlichungen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Autors.
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53225 Bonn
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